Helgelandskysten – Roadtrip entlang der schönsten Orte
Zwischen den schon etwas ausgetretenen Pfaden Norwegens im Süden und dem Touristenmagneten Lofoten wartet ein noch etwas ruhigeres Juwel auf euch, das die Herzen von Abenteurern und Naturliebhabern gleichermaßen höherschlagen lässt: die Helgelandskysten. Diese Küstenregion in Mittelnorwegen bietet eine unvergleichliche Mischung aus dramatischen Landschaften, einsamen Inseln und tollen Wandermöglichkeiten.
Begleite uns auf einen abwechslungsreichen Roadtrip entlang der Helgelandskysten, während wir die schönsten Orte erkunden, die dieses paradiesische Stückchen Erde zu bieten hat. Von idyllischen Inseln bis hin zu schroffen Berggipfeln mit imposanten Gletschern verspricht diese Reise Erlebnisse und spektakuläre Ausblicke, an die du dich dein Leben lang erinnern wirst.
Bist du bereit, dich auf dieses Abenteuer einzulassen? Dann lass uns aufbrechen auf eine unvergessliche Reise entlang der Helgelandskysten Norwegens!
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Meine Fahrt entlang der Nationalen Landschaftsroute Helgelandskysten
Ich nehme euch jetzt mit auf unser Abenteuer an der Helgelandskysten und werde euch all unsere Stopps beschreiben und auch noch ein paar zusätzliche Möglichkeiten nennen. Es haben ja nicht alle Menschen die gleichen Vorlieben. So sollte für jeden etwas dabei sein, damit ihr euer persönliches Programm für eure Zeit an der Helgelandskysten zusammenstellen könnt.
Helgelandskysten Karte
Zur besseren Übersicht habe ich euch zuerst alle Stopps meiner Tage und noch ein paar weitere Möglichkeiten an der Helgelandykysten in eine Karte eingezeichnet.
Ich fahre auf meiner Norwegen Wohnmobil Route über 4 Wochen die Nationale Landschaftsroute Helgelandskysten von Nord nach Süd, da ich von meinem Lofoten Roadtrip komme. Lasst uns jetzt auf die Reise starten.
In Lødingen gehe ich noch eben an der Esso Tankstelle ver- und entsorgen. Schwarz- und Grauwasser kann hier kostenlos entsorgt werden und bei der Firma Kroken gleich um die Ecke könnt ihr kostenlos Frischwasser auffüllen. Gute vorbereitet starte ich Richtung Süden auf die Fv17, den Kystriksveien entlang der Helgelandskysten.
Ich bin schon ganz aufgeregt und voller Vorfreude, da ich schon so viel Positives über diese Landschaftsroute und die Helgelandskysten gehört hatte. Welche Naturwunder wird dieser Teil von Norwegen für uns bereithalten?
Schon bald kommen wir an den ersten offiziellen Halt auf der beliebtesten Küstenstraße in Norwegen, dem Godøystraumen.
Godøystraumen
Der Godøystraumen ist einer der vielen Gezeitenströme entlang der Panoramastraße und wie so oft auf den Landschaftsrouten in Norwegen wurde hier ein netter kleiner Rastplatz eingerichtet.
Bei meinem Besuch ist der Gezeitenstrudel aber ehrlicherweise eher unscheinbar.
Weiter geht es zu einem Highlight auf der Landschaftsroute Helgelandskysten, dem Saltstraumen.
Saltstraumen
Der Saltstraumen ist der stärkste Gezeitenstrom der Welt und damit eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten an der Helgelandskysten.
Tipps für deinen Besuch am Saltstraumen
Vor der großen Brücke biegen wir rechts auf den sehr großen Besucherparkplatz ab. Hier gibt es auch einen extra Bereich für Wohnmobile. Da ich aber ohne Jamy und Iria auf die Brücke gehen möchte – auf befahrene Straßen nehme ich die beiden nicht gerne mit – suche ich mir einem Schattenparkplatz im Pkw Bereich. Einer der vielen Vorteile, wenn man mit Van unterwegs ist.
Ich mache mich also alleine auf den Weg auf die Brücke und bin direkt schon beeindruckt von dem Panorama, welches mich hier mal wieder erwartet.
Tipp: Geht die Brücke auf der Landseite nach oben. Dort habt ihr den besseren Blick auf die Wasserwirbel.
Ich bestaune die Wasserwirbel noch von oben, aber bekomme kein wirklich schönes Foto, da ich um die Mittagszeit dort bin, die Sonne scheint und das Wasser stark reflektiert. Eigentlich wollte ich schon 2 Stunde früher hier sein, aber auf dem Weg zum Saltstraumen stand ich fast 2 Stunden in einer Straßensperrung, da ein riesiger Felsbrocken auf die Straße gestürzt war und die Fahrbahn zuerst freigeräumt werden musste.
Beim Vorbeifahren war ich dann ehrlicherweise etwas schockiert, denn der Brocken war riesig. Hätte dieser ein Auto getroffen… Und mal wieder wird mir bewusst, dass Norwegen einfach anders ist als Deutschland. Die raue, wilde und an vielen Stellen noch ungebändigte Natur beeindruckt mich immer wieder aufs Neue. Aber sie hat eben nicht nur positive Seiten.
Auf der Brücke entdecke ich, dass es unten am Ufer entlang noch einen schönen Rundweg zu geben scheint. Also zurück zum Auto, Jamy und Iria an die Leine und den Saltstraumen noch ausgiebig von unten am Ufer entlang erforschen. Dort gibt es einige idyllische Ecken zu entdecken.
Nach dem Saltstraumen steuere ich dann auch schon direkt unseren Übernachtungsplatz an unserem Wanderziel für den nächsten Morgen an. Dafür habe ich den Valnesfossen ausgesucht.
Valnesfossen
Am Startpunkt der Wanderung gibt es einen Wanderparkplatz für 3-4 Fahrzeuge. Auf diesem ist Übernachten erlaubt (Stand Juli 2023). Er befindet sich zwar direkt an der Straße und wird tagsüber sowohl von Wanderern besucht, als auch von Familien mit Kindern, die am Ufer des Fjords baden oder picknicken, aber da es sich um eine kleine Nebenstraße handelt, ist es ab dem Abend sehr ruhig und wir verbringen hier eine erholsame Nacht.
Am Morgen trinke ich einen Tee und dann machen wir uns auf den Weg zum Wasserfall. Der Wanderweg startet direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite und beginnt mit einem einfachen Schotterweg. Nach wenigen hundert Metern gelangen wir an den ersten Ort, wo ich ein Foto machen muss.
Der Weg bleibt durchweg einfach. Geht aber nach einer Zeit in einen Trampelpfad über. An einer Stelle gelangen wir an einen Stromzaum, den wir durch Öffnen eines Hakens durchqueren können. Ein Schild weist uns darauf hin, dass in diesem Gebiet Rinder frei laufen.
Ich hoffe ehrlicherweise, dass wir ihnen nicht begegnen werden, denn mit Hunden an der Leine kann das recht unschön werden. Besonders, wenn es sich dabei um Mutterkühe mit Nachwuchs handelt, da diese Hunde gerne mal als Bedrohung ansehen und angreifen können. Aber außer ihren Hinterlassenschaften und ihrem Geruch bekommen wir nichts von ihnen zu sehen.
Der Weg bleibt durchweg sehr schön und wir wandern stetig am Wasserlauf mit sehr vielen schönen Fotospots entlang. Das lauter werdende Rauschen verrät mir, dass es nicht mehr weit sein kann bis zum Valnesfossen.
Und dann blitzt er auch schon durch die Bäume hindurch. Noch ein paar Meter weiter und wir stehen vor einem wahnsinnig tollen Naturschauspiel.
Nach einer kleinen Fotosession, von der Jamy und Iria mal wieder nicht ganz so angetan sind, geht es auf gleichem Weg wieder zurück zum Parkplatz. Insgesamt sind wir 3,5 Kilometer unterwegs gewesen.
Da ich den restlichen Tag noch arbeiten möchte, steuern wir auch schon unseren nächsten Übernachtungsplatz an. Dafür verlassen wir den Kystriksveien und fahren auf die Insel Sandhornøya.
Sandhornøya mit Langsanden
Dort ist unser Ziel der Strand Langsanden. Außerdem gibt es dort tatsächlich einen Parkplatz mit kostenloser warmer Dusche! Wo gibt es denn so was?
Da der Parkplatz zwar sehr geräumig und auch ruhig ist, aber keine Aussicht bietet, suchen wir uns erst mal einen netten Freistehplatz ein Stückchen weiter die Straße entlang mit Blick auf den Strand.
Dort arbeite ich den Nachmittag und am Abend gehen wir bei schönem Licht los für einen Abendspaziergang am herrlichen 2 Kilometer langen Strand.
Am nächsten Morgen steuern wir wieder den Parkplatz an und nutzen die kostenlose warme Dusche. Steckdosen sind nirgends vorhanden und somit fällt das Haare-Föhnen aus. Bei 18 Grad ist das aber selbst für mich Frostköttel nicht so schlimm.
Danach verlassen wir Sandhornøya wieder und fahren auf den Kystriksveien zurück.
Weitere Unternehmungsmöglichkeiten für Sandhornøya
- Wanderung Sandhornet
- Naturhuset pa Sandhornoy
- Mit der Fähre von Sandhornøya nach Sor Arnøy übersetzen und dort das North Arnøy coastal fort anschauen
Rastplatz Ureddplassen
Der nächste offizielle Halt auf dem Kystriksveien ist der Rastplatz Ureddplassen mit interessanter Architektur und schöner Aussicht.
Weitere mögliche Stopps vor dem Ureddplassen
- The forgotten Town
- Thaihuset
Allerdings ist es hier für meine Hunde eher nicht so schön und ich fahre daher nach kurzem Fotostopp weiter zum Rasteplass Reipa. Dieser liegt auch direkt an der Fv17, der Parkplatz ist groß genug für Wohnmobile, es gibt Picknicktische und einen netten Sandstrand. Viel besser für meine Mittagspause mit Jamy und Iria.
Svartisen
Glomfjordfjellet
Nach unserer Pause geht es weiter auf dem Kystriksveien, der durchweg malerisch schön ist. Am Fykanvatnet verlassen wir ihn wieder für einen Abstecher auf das Glomfjordfjellet. Wir halten am Fykanfossen. Ein kleiner Trampelpfad führt von der Parkbucht aus Richtung Wasserfall, den wir schon nach etwa 2 Minuten erreichen. Hier könnten wir uns theoretisch wirklich unter das Wasser stellen – so nah kommt man heran.
Tipp: Am Fykanvatnet gibt es noch eine Tour mit 1129 Treppenstufen nach oben. Da ich diese nicht für hundefreundlich halte, kommt sie für uns nicht infrage, aber vielleicht liest ja hier auch jemand ohne Hund, der Lust auf die Tour hat.
Nach dem Fykanfossen beginnt dann ein kleines Abenteuer, denn wir fahren auf eine Straße, bei der jegliche Haftung ausgeschlossen wird und Schilder vor Steinschlag warnen. Wagen wir es? Ja, denn die Bilder, die ich vom Glomfjordfjellet gesehen hatte, waren einfach zu schön, um diesen Ort auszulassen.
Wir fahren also in den Tunnel: unbeleuchtet, einspurig und von beiden Richtungen befahren. Selbst für Norwegen doch eine kleine Besonderheit. Mit etwas Adrenalin im Blut kommen wir am anderen Ende an.
Nach dem zweiten Tunnel ohne Beleuchtung beginnt dann die Schotterstraße auf das Fjell hoch und es zeigen sich hohe Schneewände am Straßenrand. Und das Anfang Juli – unglaublich!
Nach ein paar Kurven kommen wir am Storglomvassdamm vorbei und erreichen dann wohlbehalten die Hochebene. Ich bekomme Gänsehaut am ganzen Körper bei diesem Anblick!
Ja, die Küste und die Fjorde sind wunderschön, aber mein persönliches Herz berühren die schroffen, rauen Fjelle in Norwegen immer am meisten. Ich suche mir einen Übernachtungsplatz mit direktem Blick auf den Svartisen Gletscher und arbeite bei diesem atemberaubenden Ausblick den restlichen Tag am Blog.
Am Parkplatz starten viele Wanderwege in die Abgeschiedenheit des Fjells und am Abend gehen wir einen davon erkunden. Wir kraxeln über die schroffen Felsen – der Wanderweg wird durch Steinhaufen markiert – und in der Ferne hören wir nach einiger Zeit das Rauschen einer der vielen Wasserfälle in Norwegen.
Wunderschön ist es hier und mein Herz blutet mal wieder, dass wir aufgrund meiner Schmerzen in der Wade nicht noch stundenlang weiterwandern können. Wie gerne hätte ich diese Abgeschiedenheit weiter erforscht!
Aber auch die 2 Stunden, die wir unterwegs waren, werden mir lange im Gedächtnis bleiben. Für alle, die gut zu Fuß sind: Plant hier eine größere Tour ein! Es ist eine traumhafte Ecke!
Erfüllt von den Eindrücken der Wanderung fallen wir alle drei glücklich und ausgelastet in unser Bett im Camper. Für mich steht fest: Dies ist einer meiner persönlichen Lieblingsorte in Norwegen!
Über die Nacht zieht eine dicke Wolkenwand auf und es ist alles grau in grau, als wir aufwachen. Die Gletscherzunge, auf die wir am Abend noch einen wundervollen Ausblick hatten, ist nicht mehr zu sehen. Eigentlich wollte ich jetzt zum Holmvassdammen fahren und noch von einer anderen Ecke einen Blick auf den Svartisen zu werfen, aber ich befürchte, dass ich dort gar nichts sehen werde. Fahren oder nicht fahren?
Egal, wir wagen es. Mehr als dass wir nichts sehen, kann ja nicht passieren. Also die Zelte auf unserem traumhaften Übernachtungsplatz abgebrochen und auf gehts zum Holmvassdammen.
Am Parkplatz unten am Damm angekommen, stelle ich fest, dass wir für einen Ausblick erst auf den Damm hinaufgehen müssen. Also haben wir damit unsere Morgenrunde auch schon absolviert. Oben angekommen sehen wir dann doch das untere Ende einer Gletscherzunge, in der so typisch bläulichen Fahren unter der dicken Wolkendecke hervorschimmern. Wie es hier wohl bei klarer Sicht aussehen mag?
Für uns geht es wieder zurück auf die Landschaftsroute Helgelandskysten. Ich überlege, ob ich einen Abstecher auf die Insel Åmnøya mache, denn die Fotos sehen vielversprechend aus und auch der Åmnes Camping wirkt einladend.
Aber trotz 7,5 Wochen Zeit für die gesamte Reise ist nach der Anreise über den Inlandsvägen in Schweden und 3,5 Wochen auf den wunderschönen Lofoten mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten gar nicht mehr so viel Zeit über und ich verschiebe Åmnøya auf ein anderes Mal.
Svartisen direkt von der Landschaftsroute Helgelandskysten aus
Jetzt steht erst mal etwas Fahren auf dem Programm. Wir halten am Rastplatz Holand Tourist Office, denn von hier aus hat man auch noch mal einen schönen Blick auf Gletscherzungen das Svartisen.
Und da es hier Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten gibt, erledige ich das auch gleich.
Etwa einen Kilometer weiter die Straße entlang kommen wir dann am Shuttle Boot Service vorbei. Hier legen die Boote zum Svartisen Gletscher ab. Ihr könnt dort normale Wanderungen unternehmen oder auch eine Gletscherwanderung wagen. Da eine Gletscherwanderung mit Hunden nicht infrage kommt, fahren wird an dem sowieso voll belegten Parkplatz vorbei.
Wir nutzen 2 Fähren und überqueren dabei auf der Fahrt von Jektvik nach Kilboghamn den Polarkreis und verlassen damit offiziell wieder das Land der Mitternachtssonne.
Wir steuern dann auch schon unseren Übernachtungsplatz für den heutigen Tag an. Dafür habe ich den Parking Fv. 17 gewählt, auf dem wir den ersten Sonnenuntergang seit über 5 Wochen erleben.
Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg zur Fähre nach Lovund.
Lovund
Jeder, der regelmäßig meinen Blog liest, weiß, dass ich gerne Tiere beobachte und so durfte auf unserem Roadtrip entlang der Helgelandskysten ein Ausflug nach Lovund mit ihren Papageientauchern natürlich nicht fehlen. Die kleinen Kerlchen, die mich irgendwie an Pinguine erinnern, haben mich schon auf meinem 2-wöchigen Roadtrip durch Südnorwegen auf der Vogelinsel Runde entzückt und so wollte ich sie mir auch auf Lovund anschauen.
Die Überfahrt zur Insel dauert unterschiedlich lange, je nachdem welche Route die Fähre fährt und an welchen Stationen sie jeweils Halt macht. Wir sind eine gute Stunde unterwegs. Zur Info: Hunde dürfen auf der Fähre nach Lovund nicht mit an Deck und müssen im Auto bleiben.
Angekommen auf der Insel begeben wir uns direkt auf unsere erste kleine Tour an diesem Tag und gehen den Wanderweg zur Puffin Viewing Area hoch. Nur ein paar hundert Meter und schon sind wir am Beobachtungspunkt für die Papageientaucher angekommen. Diese sind allerdings relativ weit entfernt und ohne Fernglas oder Teleobjektiv nur in Punkten zu erkennen.
Nach ausgiebiger Beobachtung des wilden Treibens in den Lüften steuere ich schon unseren auserwählten Übernachtungsplatz an. Nach Versicherung von Einheimischen, dass Übernachten hier in Ordnung sei, steht den restlichen Tag mal wieder Arbeiten auf dem Programm.
Abends begeben wir uns auf unsere zweite Tour des Tages, denn von unserem Übernachtungsplatz (ich habe ihn euch in die Karte eingetragen) startet ein Wanderweg den Berg hinauf. Auch hier soll man noch mal einen Blick auf die Papageientaucher haben und ich möchte mir ihre Ankunft vom Meer zu ihrem Schlafquartier anschauen.
Die Wanderung ist schön und wir haben einen herrlichen Ausblick auf Lovund, die kleinen vorgelagerten Inseln und die majestätische Berglandschaft der Helgelandskysten. Die Papageientaucher konnte ich zwar aus der Ferne sehen, aber für mein Empfinden lohnt sich die zusätzliche Tour auf diesen Berg zwar landschaftlich, aber nicht zur Vogelbeobachtung.
Am nächsten Morgen geht es für uns erst mal wieder aufs Festland der Helgelandskysten zurück, um etwas später die nächsten Inseln zur erkunden. Für heute habe ich uns eine Wanderung auf Ytre Øksningan ausgesucht, die mit recht hoher Wahrscheinlichkeit eine Sichtung von Seeadlern verspricht. Auf dem Weg dorthin überqueren wir die imposante Helgelandsbrua.
Kurz nach der Helgelandsbrua erblicke ich das erste Mal ein weiteres Highlight der Helgelandskysten, nämlich die Sieben Schwestern. Dies sind 7 Berggipfel, die ordentlich aufgereiht nebeneinanderstehen und ein beliebtes Wandergebiet sind. Aber dazu später noch mehr, denn erst mal geht es für uns mit der Fähre nach Herøy.
Zur Info: Auch auf der Fähre nach Herøy müssen Hunde im Auto bleiben.
Herøy & Dønna
Auf Herøy angekommen, steuern wir direkt die Wanderung zu den Seeadlern an. Hier gibt es nur die ein oder andere kleine Parkmöglichkeit am Straßenrand, aber wir sind vollkommen alleine hier und finden daher leicht einen Platz. Jamy und Iria im Schlepptau folgen wir dem Schild auf den Wanderweg.
Aber schon nach etwa 5 Minuten geht es extrem steil (fast senkrecht) über einige Meter den Felsen hinauf. Seile sind angebracht, aber mit Hund definitiv nicht machbar. Ich suche noch etwas nach Alternativen, aber auch diese sehen entfernt von sicher aus für Vierbeiner. Mist! Die komplette Anfahrt war damit umsonst und ich ärgere mich mal wieder, dass so häufig die Information fehlt, ob eine Wanderung hundetauglich ist. Diese ist es jedenfalls nicht!
Als Alternativprogramm fahre ich auf die Insel Dønna, die mit Herøy über Brücken verbunden ist. Wir steuern einen Aussichtspunkt an der Dønnesfjellstua an.
Oben angekommen ist es zwar schön – wo ist es das in Norwegen auch nicht – und wir haben noch mal einen Blick auf die Insel Lovund, die von hieraus an eine Haifischflosse erinnert, aber ich stelle für mich fest, dass ich einen kompletten Tag dafür nicht noch mal opfern würde.
Deswegen meine Empfehlung: Habt ihr Zeit, dann nehmt Dønna und Herøy mit, aber müsst ihr etwas mit eurer Zeit haushalten, dann verpasst ihr für meinen Geschmack kein Highlight, wenn ihr diese zwei Inseln nicht besucht. Allerdings habt ihr von hier aus den besten Blick auf die Sieben Schwestern. Das dürfte eventuell für Fotografen interessant sein.
Und die sieben Schwestern sind auch unser nächstes Ziel und deswegen geht es mit der Fähre wieder zurück aufs Festland.
Die sieben Schwestern
Die Sieben Schwestern sind eine beliebte Wanderregion, bei der alle Gipfel bestiegen werden können. Ich suche nach einem kurzen und relativ einfachen Rundwanderung, werde aber leider nicht fündig. Kurze Rundwege sind in Norwegen einfach gerne Mangelware.
Bei allen Wanderungen, die ich ausmachen kann, geht es mit ordentlich Höhenmetern nach oben und darauf habe ich an diesem Tag keine Lust und so entscheide ich mich für eine unspektakuläre Abendrunde zu Fuße der Bergkette, wo wir dann auch übernachten.
Am nächsten Morgen geht es weiter. Wir lassen die Vega Inseln, die zum UNESCO-Welterbe gehören, rechts liegen und fahren weiter zum berühmten Berg mit dem Loch in der Mitte, dem Torghatten.
Torghatten
Auf dem kostenpflichtigen Parkplatz vom Torghatten angekommen, begeben wir uns auch direkt auf die Wanderung. Ein Rundweg soll durch den Berg führen und ich bin schon sehr gespannt. Es sind viele Menschen mit Hunden unterwegs und so bin ich zuversichtlich, dass diese Wanderung hundetauglich ist.
Wie fast immer in Norwegen geht es über Stock und Stein und Felstreppen nach oben. Es ist anstrengend, aber auch für ungeübte Wanderer gut zu schaffen. Auch Jamy und Iria kraxeln motiviert über die Steine nach oben. Und dann sehen wir es auch schon, das 30 Meter hohe, 15 Meter breite und 160 Meter tiefe Loch im Torghatten. Wirklich beeindruckend!
Der Rundweg soll durch das Loch hindurch und auf der anderen Seite dann zurückführen. Im Loch führen Holztreppen nach unten. Die Stufen sind etwas weit auseinander und dazwischen kann man in die Tiefe schauen. Jamy und Iria fühlen sich leider sichtlich unwohl beim Laufen der Treppe, aber meistern sie schließlich doch.
Auf der anderen Seite des Lochs angekommen, stehen wir dann vor einer Absperrung – der Weg wird repariert und ist leider gesperrt. Schade, aber nun gut. Das Highlight ist ja die Durchwanderung des Lochs und das war möglich. Also geht es für uns den gleichen Weg wieder zurück.
Insgesamt waren wir für die knapp 3 Kilometer in etwa 2,5 Stunden gemütlich unterwegs. Hier verlinke ich euch unsere Wanderung durch das Loch des Torghatten bei Komoot.
Die Nacht verbringen wir danach auf dem Sundshopen Rasteplass. Dieser liegt nicht weit von einem See entfernt und eignet sich daher gut für einen kleinen Abendspaziergang.
Am nächsten Tag steht dann für uns tatsächlich schon unser letzter Programmpunkt an der Helgelandskysten auf dem Plan und es geht auf die Insel Leka.
Leka
Leka ist eine geologische Besonderheit, da man hier Gesteine aus dem Inneren der Erdkruste bestaunen kann.
Ganz untypisch für Norwegen sind hier die Felsen nicht im üblichen grau, sondern rötlich und geben einem so sehr schnell das Gefühl, sich in einem Western in den USA zu befinden.
Übrigens: Leka wurde zu Norwegens geologischem Nationaldenkmal erklärt.
Über die Insel gibt es eine 30 km lange Rundfahrt, die wir natürlich testen. Ergebnis: Empfehlenswert!
Nach Leka haben wir die Helgelandskysten verlassen und uns über den Dovrefjell Nationalpark und Jotunheimen wieder auf den Weg zurück nach Deutschland gemacht.
Nützliches Kartenmaterial für die Helgelandskysten
Ich persönlich nutze gerne die Straßenkarten von Kümmerly+Frey in Norwegen. Auf ihnen sind wirklich auch alle kleinen Straßen eingezeichnet und sie haben sich schon häufig als nützlich erwiesen. Für die Helgelandskysten ist diese hier die richtige:
Mein Fazit zur Helgelandskysten
Die Helgelandskysten ist für mich eine der schönsten Regionen in Norwegen und ein Fahrt auf der Landschaftsroute lohnt sich in jedem Fall und eigent sich hervorragend für eine Anreise auf die Lofoten! Obwohl wir über eine Woche von unserer Norwegen Wohnmobil Route über 4 Wochen hier unterwegs waren, hatten wir trotzdem nicht für alles Zeit, was mich interessiert hätte. Deswegen: Helgeandskysten, ich komme wieder!
Meine top 3 Highlights an der Helgelandskysten
- Glomfjordfjellet mit Blick auf den Svartisen
- Torghatten
- Leka
Lesetipp
Ein großer Teil der hier vorgestellten Route verläuft auf dem Kystriksveien
Alle Infos zu den zahlreichen Fähren auf der Strecke, wie viel Zeit du einplanen solltest & weitere Tipps findest du im Artikel über den…
Reiseführer für die Helgelandskysten & restlichem Norwegen
- Lothar Langnickel (Autor)
- Bruckmann
- Bruckmann Caravan-Guide: Norwegen mit dem Minze. Die schönsten Routen zwischen...
- Grønseth, Julia (Autor)
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Warst du auch schon an der Helgelandskysten unterwegs? Welche sind deine Lieblingsorte und Erlebnisse? Schreibe mir gerne in die Kommentare. Ich freue mich, von dir zu lesen!
Hi Sina,
die Landschaften sehen ja teilweise aus wie in großen Fantasie-Filmen. Wow! Dort scheint es ja auch so richtig zerklüftete Schären zu geben.
Danke für den ausführlichen Bericht – spannendes Reiseziel für meine „Bucket List“. 🙂
Liebe Grüße
Dennis
Hi Dennis,
ja, die Landschaft ist traumhaft! Und das über mehrere Tage auf einem Roadtrip zu erleben, ist wirklich ein besonderes Erlebnis.
Ich wünsche dir eine Verwirklichung dieses Punktes deiner Bucket List – es lohnt sich! 😉
Liebe Grüße
Sina